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Lebkuchenbaum
Lebkuchenbaum
Katsurabaum, Cercidiphyllum japonicum
  1. Das PPfW weist einen älteren Baum dieser Art (1930 gepflanzt) im Teilstück 4 Asien am Schäferbau nach, allerdings ist er in der Karte nicht verzeichnet. Der verlinkte Standort am ehemaligen Blindengarten nennt einen 1985 gepflanzten Baum.
  2.  
  3. Herkunft
  4. Der Lebkuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum), auch Kuchenbaum oder Katsurabaum genannt, begeistert nicht nur im Herbst, wenn sein Falllaub intensiv nach Zimt und Karamell duftet. Auch im restlichen Jahr bezaubert er mit seinem malerischen Wuchs. Ursprünglich stammt der zur Familie der Kuchenbaumgewächse (Cercidiphyllaceae) gehörende Kleinbaum – wie es der Artname schon verrät – aus Japan, wo er natürlich an Flussufern und Gebirgsbächen im Bergland vorkommt. Am Naturstandort entwickelt er sich mit den Jahren zu einem prächtigen Baum, der Wuchshöhen von bis zu 30 Metern erreichen kann. Im Garten gepflanzt bleibt er aber deutlich kleiner. Die Art Cercidiphyllum japonicum ist der wichtigste Vertreter aus der Gattung der Kuchenbäume, die mit insgesamt nur zwei Arten sowieso recht überschaubar ist. Der botanische Gattungsname setzt sich aus den Worten "Cercis", gleichzeitig Gattungsname des Judasbaums, und "phyllon" (griechisch für "Blatt") zusammen, was ein Hinweis auf die optisch große Ähnlichkeit des Laubes von Lebkuchen- und Judasbaum ist.
  5. Wuchs
  6. Obwohl er sich am Naturstandort mit der Zeit zu einem mit 30 Meter Wuchshöhe recht großen Baum entwickeln kann, wird der Lebkuchenbaum in unseren Gärten selten höher als 15 Meter und bleibt eher ein kleiner Baum oder Großstrauch. Oftmals wächst er vom Boden aus mehrstämmig, was ihm ein malerisches Äußeres verleiht, zumal die einzelnen Stämme gelegentlich zum Drehwuchs neigen. In den ersten Jahren ist die Baumkrone breit kegel- oder trichterförmig, im Alter wird sie dann rundlich oder schirmförmig. Sehr alte Exemplare sind nicht selten breiter, als sie hoch sind. Deshalb sollten Sie Ihrem Cercidiphyllum japonicum im Garten ausreichend Platz einräumen. Die jungen Triebe sind rotbraun glänzend, die Borke ist graubraun und löst sich in breiten Streifen vom Stamm. Pro Jahr wächst der Lebkuchenbaum etwa 30 Zentimeter in die Höhe und 15 Zentimeter in die Breite.
  7. Flora Press/Martin Hughes-Jones
  8. Mit den Jahren entwickelt sich der Kuchenbaum zu einem malerischen, oft mehrstämmigen kleinen Baum
  9. Blätter
  10. Die fünf bis acht Zentimeter langen Blätter des Lebkuchenbaums sind sommergrün, eiförmig-elliptisch und an der Blattbasis herzförmig eingeschnitten. Der Katsurabaum treibt schon früh im Jahr aus – und schon der Austrieb ist ein überaus hübscher Anblick, denn er ist nicht selten karminrot. Auch die Blattstiele sind auffällig rot gefärbt. Im Gegensatz zum Laub, das sehr schnell eine frischgrüne bis bläulich-grüne Farbe annimmt, behalten die Blattstiele ihre rote Färbung, was die ganze Saison hindurch einen hübschen Kontrast zum Laub bildet.
  11. MSG/Martin Staffler
  12. Die einzelnen frischgrünen Blätter des Lebkuchenbaums sitzen auf kurzen roten Stielen
  13. Das größte Farbspektakel zeigt der Lebkuchenbaum aber im Herbst: Dann leuchtet er in den schönsten Gelb-, Orange- und Rottönen. Wegen dieser herbstlichen Pracht gehört er zu den zehn schönsten Herbstfärbern überhaupt. Wirft der Lebkuchenbaum dann sein Laub zu Boden, verströmt es einen intensiven Duft nach Zimt und Karamell, der schon aus einiger Entfernung wahrnehmbar ist. Pflanzen Sie Ihren Cercidiphyllum japonicum deshalb am besten an einen Platz im Garten, den Sie auch in den Herbstmonaten oft aufsuchen. Zum Beispiel in den Vorgarten oder neben einen Sitzplatz, auf dem Sie die warme Herbstsonne noch lange genießen können. Besonders stark duftet das Laub übrigens bei feuchter Witterung, sobald es vertrocknet ist, verflüchtigt sich der Duft wieder.
  14. MSG/Martin Staffler
  15. Wenn im Herbst das Laub des Lebkuchenbaums zu Boden fällt, verströmt es einen Duft von Zimt und Karamell
  16. Blüten
  17. Nicht nur das Laub, auch die Blüten des Katsurabaums sind sehr sehenswert – und das schon früh im Jahr. Denn der Lebkuchenbaum präsentiert seine filigranen karminroten Blütenbüschel, die in den Blattachseln sitzen, bereits vor dem Laubaustrieb im März/April. Die Blüten sind zwar recht dekorativ, gleichzeitig aber auch eher unscheinbar. Es lohnt sich, genauer hinzusehen!
  18. Früchte
  19. Ist der Lebkuchenbaum verblüht, bilden sich in den Blattachseln etwa 1,5 Zentimeter lange, leicht gebogene, grüne Balgfrüchte, in denen sich die kleinen Samen befinden. Die Früchte werden aber nur von älteren Exemplaren ausgebildet.
  20. Verwendung
  21. Wegen seiner traumhaften Herbstfärbung ist der Lebkuchenbaum besonders im Herbst ein Hingucker im Garten. Wählen Sie deshalb einen Pflanzplatz, an dem Sie ihn gut sehen und auch gut riechen können. Sein malerischer Wuchs prädestiniert ihn für die Solitärstellung. Da der Kuchenbaum ein sehr dichtes Wurzelwerk im oberen Bodenbereich bildet, eignen sich zur Unterpflanzung konkurrenzstarke Stauden wie die Storchschnabel-Arten, Elfenblumen oder niedrige wachsende Ziergräser.

Quelle:
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Lebkuchenbaum (Foto: Wellinghoff)

Blätter des Kuchenbaums (Cercidiphyllum japonicum) im Alten Botanischen Garten Marburg. Aufnahme Mai 2009.
Familie: Cercidiphyllaceae - Herkunft: Japan
Alternative Bezeichnung: Japanischer Katsurabaum, Lebkuchenbaum
Standort: Es gibt zwei Kuchenbäume im Alten Botanischen Garten. Einer steht neben dem Duft- und Tastgarten, ein weiteres, altes Exemplar vor dem Schäferbau.

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