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Blauglockenbaum
Blauglockenbaum
Paulownia tomentosa
  1. Herkunft
  2. Die Heimat des Blauglockenbaums (Paulownia tomentosa) ist China, sein Verbreitungsschwerpunkt liegt in den Provinzen Hupeh, Kiangsi und Honan. Er wurde schon früh als Zier- und Forstbaum in Japan eingeführt und hat sich dort auf einigen Inseln als Neophyt in der freien Natur etabliert. Auch in Süddeutschland findet man auf innerstädtischen Ruderalflächen manchmal wild aufgeschlagene Sämlinge des Blauglockenbaums. Das kühlere Klima ländlicherer Regionen behagt ihm jedoch nicht.
  3. Nach Europa gelangte der Blauglockenbaum in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den bayerischen Arzt und Botaniker Philipp Franz von Siebold. Er stand als Militärarzt in Diensten der niederländischen Ostindien-Kompanie. Der passionierte Naturforscher unternahm in dieser Funktion viele Reisen in ostasiatische Länder und lebte unter anderem für einige Jahre in Japan. Hier entdeckte er neben anderen Pflanzen auch den Blauglockenbaum. Er führte ihn über den eigens für seine umfassende asiatische Pflanzensammlung angelegten Akklimatisationsgarten im niederländischen Leiden nach Europa ein. Siebold benannte den Blauglockenbaum nach Anna Paulowna, der Tochter des russischen Zaren Paul I.. Sie war von 1840 bis 1849 als Frau von Wilhelm II. Königin der Niederlande. Deshalb wird der Blauglockenbaum im englischsprachigen Raum bis heute auch "Princess Tree" oder "Empress Tree" ("Kaiserinnenbaum") genannt. In Anlehnung an seinen botanischen Gattungsnamen ist auch der deutsche Name Paulownie gebräuchlich.
  4. Der Blauglockenbaum wächst schnell und sein Holz ist leicht zu verarbeiten, zugleich aber auch sehr dauerhaft und hart. Darum ist er auch für die Forstwirtschaft interessant
  5. In Japan hat der Blauglockenbaum eine große forstwirtschaftliche Bedeutung. Er wächst sehr schnell und liefert ein leichtes und gut zu verarbeitendes Holz, das aber trotzdem sehr hart und dauerhaft ist. Es hat eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit und ist deshalb auch für die Wärmedämmung, den Fensterbau und den Innenausbau von Häusern interessant. Es gibt in Deutschland seit einigen Jahren Versuchsflächen, auf denen die forstwirtschaftliche Eignung der Paulownie erforscht wird.
  6. Wuchs
  7. Die Paulownie wächst in der Regel einstämmig und erreicht im milden Weinbauklima Wuchshöhen und -breiten von 12 bis 15 Metern. Die Kronen sind locker aufgebaut, rundlich und schwach verzweigt. Die Triebe sind auffallend dick, wirken etwas steif und besitzen eine olivgrüne bis hellgraubraune Rinde. Da die Triebspitzen in unseren Breiten nicht ausreifen und im Winter meist zurückfrieren, endet fast jeder Trieb mit einer Gabelung. Von beiden Gabeltrieben wächst in der Regel einer deutlich stärker als der andere. Vor allem junge Bäume wachsen sehr schnell – Jahrestriebe von über einem Meter Länge sind keine Seltenheit und auch der Stamm legt sehr schnell an Umfang zu. Er bildet auch schon nach wenigen Jahren eine hellgraue Borke. Später verringert sich das Wachstum auf rund 40 Zentimeter Zuwachs pro Jahr.
  8. Blätter
  9. Das herzförmige Laub des Blauglockenbaums kann bis zu 40 Zentimeter lang werden
  10. Die Blätter treiben im Frühling relativ spät aus. Sie sind gegenständig bis wirtelig angeordnet und sommergrün. Die Blattflächen sind herzförmig, laufen spitz zu und besitzen zum Teil zwei bis vier ganz schwach angedeutete Seitenlappen. Sie haben im Austrieb einen leichten Bronzeton, der jedoch rasch verschwindet. Ein einzelnes Blatt kann bis zu 40 Zentimeter lang und 30 Zentimeter breit werden. Die Oberflächen sind hellgrün und behaart, die Unterseiten graufilzig. Der Blauglockenbaum wirft sein Laub im Herbst recht spät und ohne Herbstfärbung ab.
  11. Blüten
  12. Der Blauglockenbaum blüht nach sechs bis zehn Jahren zum ersten Mal. Er bildet seine Blütenknospen schon im Vorjahr und öffnet sie Ende April bis Ende Mai. Die blauvioletten Blütenglocken stehen in bis zu 30 Zentimeter langen aufrechten Rispen und erinnern an die Blüten des Fingerhuts. Sie verströmen einen leichten Duft. Eine zuverlässige Blüte gibt es nur im milden Weinbauklima. In kühleren Regionen mit strengeren Wintern und Spätfrösten erfrieren die Blütenknospen oft.
  13. Die Blüten des Blauglockenbaums erinnern optisch an die des Fingerhuts und bestehen aus zahlreichen, an langen Rispen angeordneten, blauvioletten Glocken
  14. Früchte
  15. Aus den Blüten entstehen graubraune walnussgroße Kapselfrüchte, die mit zahllosen staubfeinen Samen gefüllt sind. Die Fruchthüllen bleiben auch nach dem Öffnen zum Teil bis weit in den Winter hinein am Baum hängen.
  16. Standort
  17. Der Blauglockenbaum braucht einen sonnigen und möglichst warmen, etwas geschützten Platz im Garten. Achten Sie vor allem auf einen guten Schutz vor kalten Ostwinden.
  18. Boden
  19. An den Boden stellt die Paulownie keine hohen Ansprüche. Der kalkliebende Baum wächst auf allen mäßig trockenen bis frischen, schwach sauren bis alkalischen Böden, die durchlässig und nicht zu feucht sein sollten. Nährstoffreiche, feuchte Lehmböden lassen die Triebe nicht rechtzeitig verholzen.
  20. Verwendung
  21. Der Blauglockenbaum ist ein sehr ausdrucksstarkes Gehölz. Er sollte immer in Einzelstellung gepflanzt werden, damit seine Schönheit vollends zur Geltung kommt. Er ist recht hitze- und trockenheitsresistent und eignet sich deshalb auch als Straßen- und Parkbaum für innerstädtische Lagen. Unter seiner lockeren Krone wachsen auch lichtbedürftigere Stauden noch recht gut.

Quelle:
Wikipedia

Blauglockenbaum (Foto: Wellinghoff)

Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) im Alten Botanischen Garten Marburg. Aufnahme September 2010.
Familie: Blauglockenbaumgewächse (Paulowniaceae) - Herkunft: Ostasien
Alternative Bezeichnung: Kaiserbaum, Kaiser-Paulownie
Standort: Eine Nachpflanzung befindet sich auf der Wiese vor dem Schäferbau.
Anmerkung: Blauglockenbäume sind hin und wieder in Marburg anzutreffen - ein haushohes, sehr altes Exemplar befindet sich etwa in der Sybelstraße.

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