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JHV 2025 Artikel

Die Skizze zeigt die Gruppe aus zwei Bänken und einem Tisch, die in Sichtweite der Hainbuche (Foto) mit Hexenbesen entstehen soll. Das Kunstprojekt soll als "Verweilort" für die Beschäftigung mit biologischen und historischen Themen dienen.
(Foto: Andrießen/Skizze: Schohl)

Kunst im Alten Garten

Freundeskreis will „Verweilort Hexenbesen“ von Hans Schohl verwirklichen

22.4.2025: Marburg. Im Alten Botanischen Garten Marburg soll das Kunstwerk „Verweilort Hexenbesen“ von Hans Schohl entstehen. Dafür hat sich im April die jüngste Mitgliederversammlung des Freundeskreises Alter Botanischer Garten ausgesprochen und 15000 Euro bereitgestellt. Die Mittel kommen aus den Spendeneinnahmen des gemeinnützigen Vereins.
Es handelt sich bei Schohls „Verweilort Hexenbesen“ um eine Gruppe aus zwei Bänken und einem Tisch, die aus schweren Eisenplatten hergestellt werden soll. Am Tisch soll ein ebenfalls in Metall ausgeführter Reiserbesen lehnen. In die Tischplatte eingelassen wird ein vergittertes Fenster, an dem sich Hände festklammern. Die Gruppe wird in der Nähe einer großen alten Hainbuche stehen, die vor über hundert Jahren durch ein wissenschaftliches Experiment mit sogenannten Hexenbesen besiedelt worden ist . Der Baum gehört zu den Exemplaren, die den Charakter des Alten Botanischen Gartens besonders prägen.
Das vom Freundeskreis in Auftrag gegebene Kunstprojekt soll eine Verbindung schaffen zwischen der Natur und dem auch in Marburg einst grassierenden Hexenwahn, der Leid und Tod über viele Menschen brachte. Die Stadt Marburg leistet bereits seit längerem in verschiedenen Projekten einen großen Beitrag zur lokalen Aufarbeitung der Hexenverfolgungen. Der „Verweilort Hexenbesen“ soll der Beschäftigung mit den zahlreichen Themen, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind, einen freien und inspirierenden Ort geben.
Neben diesem Projekt verfolgt der Freundeskreis eine Reihe weiterer Aktivitäten für den Garten, darunter die Pflege des vielbesuchten Heilpflanzenbeetes und der zahlreichen Ruhebänke. Der Verein unterstützt den Aufbau der neuen Farnecke, führt Besuchergruppen, bestückt Schaukästen oder baut demnächst ein großes Insektenhotel. Außerdem setzt er sich immer wieder dafür ein, dass der noch immer geplante zusätzliche Südeingang nicht verwirklicht wird, da er dem Garten nach Überzeugung des Freundeskreises sehr schaden würde.
Der Freundeskreis Alter Botanischer Garten sorgt mit seinen zurzeit 117 Mitgliedern dafür, dass Natur und Kultur in diesem denkmalgeschützten Raum gepflegt und erhalten werden. Damit unterstützt er die Philipps Universität, in deren Besitz sich der öffentlich zugängliche Alte Botanische Garten befindet. Die Stadt Marburg gibt dem Verein seit Jahren einen Zuschuss, um die Müllentsorgung zu finanzieren.