Der Ortsbeirat Campusviertel hat die Philipps-Universität Marburg dazu aufgefordert, „die Pläne für den neuen Südeingang“ des Alten Botanischen Gartens „nicht weiter zu verfolgen und sich stattdessen auf die Verbesserung der bestehenden Infrastruktur zu konzentrieren, die den Garten für alle Besucher zugänglicher und sicherer macht, ohne seine ökologischen Werte und seine historische Integrität zu gefährden“. Damit unterstützt der Ortsbeirat ausdrücklich den Freundeskreis Alter Botanischer Garten und den Naturschutzbund (NaBu) Marburg in ihren gleichgerichteten Bemühungen, wie Ortsvorsteher Clemens Lange mitteilte.
Eine entsprechende Entschließung hat des Gremium jetzt als Stellungnahme zur Petition „Den Alten Botanischen Garten Marburg als Gartendenkmal und zum Artenschutz erhalten“ eingereicht. Diese Petition an den Hessischen Landtag war vom Naturschutzbund Marburg gestellt worden.
Der Ortsbeirat Campusviertel bezieht sich ausdrücklich auf eine Einschätzung zur Sache, die der Naturschutzbeirat der Stadt Marburg erarbeitet hatte. Der Ortsbeirat schreibt: „Der Naturschutzbeirat hat sich in seiner Sitzung am 28. September 2023 ausführlich mit den Planungen zur Neugestaltung des Alten Botanischen Gartens auseinandergesetzt. Die Erneuerung des Wegenetzes und der Beleuchtung im Garten wurde positiv bewertet, was wir als wichtige Schritte zur Verbesserung der Zugänglichkeit und Sicherheit im Garten ansehen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass der Garten weiterhin ein attraktiver Ort für Bürgerinnen und Bürger sowie für Besucher der Universitätsstadt bleibt.
Besondere Sorge bereitet jedoch der Vorschlag, einen neuen Südeingang zu schaffen. Sowohl der Naturschutzbeirat als auch der ,Freundeskreis Alter Botanischer Garten e.V.’ sowie der NABU Marburg e.V. haben deutlich gemacht, dass ein solcher Eingang als problematisch anzusehen ist.
Laut Protokoll des Naturschutzbeirates besteht ein Konsens darüber, dass der Südeingang nicht gewollt ist. Die Hauptbedenken liegen darin, dass ein zusätzlicher Eingang möglicherweise negative Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna haben könnte und die Ruhe und den Charakter dieses historischen Gartendenkmals stören würde.
Als Ortsbeirat des Campusviertels stehen wir voll und ganz hinter dieser Einschätzung. Der Erhalt der biologischen Vielfalt und des kulturellen Erbes unseres Viertels hat eine hohe Priorität. Es ist entscheidend, dass alle Entwicklungen im Alten Botanischen Garten sorgfältig geprüft werden und dass die Interessen des Naturschutzes und der lokalen Bewohner Vorrang haben.“