Aktuelles
Schüler bauen schicke Rundbank

Marburg. Kaum aufgestellt, hat die von Schülern der Adolf-Reichwein-Schule konstruierte und gebaute Rundbank im Alten Botanischen Garten Marburg schon viel Zuspruch gefunden. Jetzt wurde sie vom Freundeskreis des Gartendenkmals offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Mit von der Partie: Schüler und Lehrer, Gartenfreunde und Günter Stroh von der Philipps-Universität.
Freundeskreis-Vorsitzende Bärbel Kaufmann skizzierte den langen Weg von der Idee bis zur Verwirklichung: Auf der Suche nach einer erschwinglichen Rundbank war der Freundeskreis auf die Adolf-Reichwein-Schule hingewiesen worden. In der dort angesiedelten zweijährigen Berufsfachschule mit ihrem Schwerpunkt Metalltechnik konnte das Projekt von Schülern der Klasse 11 von der Konstruktion bis zum Aufbau vor dem Musizierhaus im Alten Botanischen Garten realisiert werden, wie Fachlehrer-Anwärter Daniel Bieker berichtete.

Foto - Schüler
Schüler legen letzte Hand an die Rundbank, Lehrer Robert Peter schaut zu. Rechts im Bild das Schild, das auf die Erbauer des Möbels hinweist. (Foto: Andrießen)

Als besondere Herausforderung, so der Projektleiter, habe sich dabei die runde Struktur der Bank erwiesen. Dafür mussten große Metallrohre genau gebogen und schließlich passgenau zusammengefügt werden. Bieker: „Die Schüler haben das gut gelöst.“ Die Holzteile für Sitz und Rückenlehne sägten ihnen die Mitschüler aus der Holzabteilung zurecht. Der Freundeskreis hofft, dass die Besucher des Gartendenkmals das gegen Wind und Wetter gut geschützte Möbel zu schätzen wissen.

Schüler der Klasse 11 haben die neue Rundbank im Alten Botanischen Garten geschaffen und zeigen stolz ihr Arbeitsgerät. Freundeskreisvorsitzende Bärbel Kaufmann (links sitzend) probiert das Möbel mit Vereinsmitgliedern aus, Die Lehrer Daniel Bieker (hinten, rechts vom Baum) und Robert Peter (roter Pullover) sind ebenfalls mit dem Werk zufrieden. (Foto: Andrießen)
NABU Marburg reicht Petition ein

Die NABU-Gruppe Marburg hat sich mit einer Petition an den Hessischen Landtag gewandt, „um Schaden von dem unter Denkmalschutz stehenden Alten Botanischen Garten“ abzuwenden, wie sie selbst formuliert. Wegen der neu errichteten Universitätsgebäude auf dem ehemaligen Brauereigelände im Süden des Gartens sowie der Neuen Universitätsbibliothek auf seiner Nordseite befindet sich das Gartendenkmal mit seinen schützenswerten Biotopen nach Ansicht des NABU „zwischen zwei hochfrequentierten Gebäudekomplexen der Universität“. Die Ortsgruppe habe den Eindruck, so heißt es zur Begründung, „dass der Alte Botanische Garten seitens der Universität nur noch als eine beliebige Grünfläche des ,Campus Firmanei’ bewertet wird“, die dessen Entwicklung „im Weg steht“.

Die Petition stellt folgende drei Forderungen auf:
- Kein neuer Eingang in den Alten Botanischen Garten an der Südgrenze
- Keine Beleuchtung der Wege im Alten Botanischen Garten
- Keine Versiegelung der Wege
Der Vorstand des Freundeskreises Alter Botanischer Garten hat sich der Petition nicht angeschlossen, da die Wege nach seiner Auffassung durchaus besser befestigt werden müssen, um bei Nässe und Schnee nicht weiterhin zu Schlammbahnen zu werden. Die Forderungen nach einem Verzicht auf den zusätzlichen Südeingang und eine Beleuchtung unterstützt der Freundeskreis dagegen uneingeschränkt.

Marburger Kleinod in der Innenstadt in Gefahr
  • Leserbrief
    Wie bei der kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung des „Freundeskreis Alter Botanischen Garten Marburg e.V.“ bekannt wurde, ist im Zusammenhang mit dem „Campus Firmanei“ geplant, eine „Quer- bzw. Hauptachse“ von den neuen Seminargebäuden der Universität auf dem ehemaligen Brauereigelände quer durch den alten botanischen Garten zur Uni-Bibliothek zu bilden. Das erfordert die Anlage eines zusätzlichen Südeingangs dort und würde wohl dazu führen, dass aufgrund der Frequentierung der neuen Uni-Gebäude täglich mit etwa 1000 Personen zu rechnen ist, die den alten botanischen Garten queren werden. Dazu kommt, dass es konkrete Pläne gibt, aus „Sicherheitsgründen“ eine nächtliche Beleuchtung dieser Querachse zu installieren. Was diese „Querachse“ abgesehen von der zusätzlichen „Lichtverschmutzung“ für den botanischen Garten, seine Pflanzen- und Vogelwelt und viele Kleinlebewesen bedeuten wird, kann sich jeder ausmalen. Es würde wohl zum Ende des alten botanischen Gartens führen, so wie wir ihn heute noch als innerstädtischen, gut und gern genutzten Erholungsort kennen. Er wird heute von Marburger Bürgern, Touristen und von „Studiosi“ gerne und ausgiebig genutzt, wie man täglich feststellen kann. Bedauerlich sind allerdings die leider immer wieder vorkommenden mutwilligen Beschädigungen der meist von Marburger Bürgern gestifteten Bänke, die dem „Freundeskreis “ viel Geld kosten.

    Im Zusammenhang mit der „Querachsenplanung“ fragt man sich, ob es den „Studiosi“ nicht zumutbar ist, über den Pilgrimstein oder durch die Johannes-Müller-Strasse zur Uni-Bibliothek und zu den anderen Uni-Gebäuden am Firmaneiplatz zu gelangen? Muss unbedingt ein zusätzlicher Südzugang mit „Querachse“ durch den alten botanischen Garten angelegt werden? Durch die Baumaßnahmen auf dem Brauereigelände und dem dadurch erforderlich gewordenen Rückschnitt des Hecken- und Baumbewuchses an der südlichen Grenze des alten botanischen Gartens sind derzeit bereits der Vogelwelt durch Wegnahme von Brut- und Versteckmöglichkeiten wichtige Ressourcen und Rückzugsmöglichkeiten genommen worden. Es steht zu befürchten, dass mit dem geplanten neuen Südeingang das Ende dieses innerstädtischen, seit etwa 200 Jahren bestehenden Gartenkleinods eingeläutet wird. Übrigens ist der alte botanische Garten seit 1994 ein eingetragenes Gartendenkmal! Da sollte man doch meinen, dass so ein „Kleinod“ besonders schützenswert ist!

    Leserbrief von H.J.Schäfer an die OP
Freundeskreis in Sorge um Alten Botanischen Garten
  • Mitglieder lehnen Beleuchtung und zusätzlichen Südeingang ab

    Marburg. Im 29. Jahr seines Bestehens hat sich der Freundeskreis Alter Botanischer Garten Marburg erstmals vor Ort im Musizierhaus der Universität zur Jahreshauptversammlung getroffen. Der neue Universitätspräsident, Prof. Dr. Thomas Nauss, hatte dem Verein diese Möglichkeit eröffnet, nachdem Freundeskreis-Vorsitzende Bärbel Kaufmann ihn darum gebeten hatte.

    Musizierhaus Marburg

    Erstmals seit 29 Jahren: der Freundeskreis Alter Botanischer Garten hat das Musizierhaus der Philipps-Universität für seine Mitgliederversammlung genutzt. (Foto: Andrießen)

    Bei aller Freude über den Versammlungsort bereitete die Zukunft des Gartendenkmals in der Mitte der Stadt den anwesenden 22 Vereinsmitgliedern jedoch etliche Sorgen. Insbesondere der von der Universität geplante Südeingang samt Verbindungsweg zur neuen Bibliothek sowie eine vorgesehene Beleuchtung der Wege im Alten Botanischen Garten gefährden nach Einschätzung etlicher Redner den besonderen, auch für die Vogelwelt vorteilhaften Charakter des Gartendenkmals. Entsprechende Vorstöße des Naturschutzbundes (NABU) Marburg fanden daher deutliche Unterstützung bei den Freundeskreis-Mitgliedern. Vorstandsmitglied Hartmut Möller erklärte, bei einer Vollbesetzung der neuen Seminarräume auf dem Sprachatlas-Gelände sei dort mit bis zu 1000 Menschen am Tag zu rechnen. Und ein großer Teil von ihnen könne den kürzesten Weg durch den Garten nehmen.
    Zur Frage ob und wie die Wege im Garten besser befestigt werden können, ergab sich dagegen kein einheitliches Meinungsbild. Während die Naturschützer eine wie auch immer geartete Bodenversiegelung grundsätzlich ablehnten, erhofften sich andere Teilnehmer ein bessere Begehbarkeit vor allem bei nasser und kalter Witterung.
    Darüber hinaus beklagt der Freundeskreis auch in diesem Jahr wieder einen zunehmenden Vandalismus im offen zugänglichen Alten Botanischen Garten. So berichtete Schatzmeisterin Susan Gildersleeve, dass seit Januar bereits über 1000 Euro ausgegeben werden mussten, um die ramponierten Sitzbänke herrichten zu lassen. Die von Bürgern gestifteten Bänke waren etwa ins Wasser geworfen, angebrannt oder auch mit Farbe besprüht worden.
    Im nächsten Jahr blickt der Freundeskreis auf sein 30-jähriges Bestehen zurück. Seit 1993 haben sich die Mitglieder für den Fortbestand und die Pflege des Alten Botanischen Gartens nach Kräften eingesetzt. Im Jubiläumsjahr wollen sie ihre Bemühungen um das Kleinod im Herzen Marburgs verstärken, das nicht nur ein Denkmal und ein schöner Aufenthaltsort ist, sondern in den immer häufigeren Hitzesommern für eine angenehme Senkung der Innenstadt-Temperatur sorgt. Gegenüber den Vorstand hat zudem Universitätspräsident Nauss erklärt, er wolle sich dafür einsetzen, dass der Garten im Rahmen eines Studienmoduls zu einer Klimastation für Marburg wird.
Theaterspiel im Gartendenkmal
  • Wenn Liebe zur Kunst wird

    Das Theater GegenStand kehrt nach dem Erfolg der Vorjahresproduktion "Wenn Liebe zu Kunst wird“ im Juli und August 2022 mit seinem Stationentheater in den Alten Botanischen Garten zurück. Mit einer Mischung aus Theater, Musik und Performance zaubern die Schauspieler unter dem Motto „Markt der Kuriositäten“ in verschiedenen Winkeln des herrlichen Geländes eine andere Welt. Absurde Szenen, Fantasiegestalten, Balladen, Moritaten, Märchen – für jeden und jede ist etwas Unterhaltsames dabei. Die Gäste können, ähnlich wie in einem Museum ihre eigenen Wege inmitten der Kunst finden.

    Die erste Vorstellung im Juli war gut besucht. Bärbel Kaufmann hatte Gelegenheit, ein paar Bilder zu schießen. Die nächsten Vorstellungen finden am 13. und 14. August jeweils ab 18 Uhr statt.

    www.theater-gegenstand.de/produktionen/großprojekte/markt-der-kuriositäten/

    (Fotos: Kaufmann)
Garten-Route Eder Lahn Diemel zu Gast
  • Freundeskreis Alter Botanischer Garten heißt Besucher willkommen

    Knapp 20 Mitglieder der Projektgruppe Garten-Route Eder Lahn Diemel haben bei wunderschönem Wetter unter Leitung von Barbara Seitz und Peter Bienhaus den Alten Botanischen Garten besucht. Bärbel Kaufmann und Manfred Kionke vom Freundeskreis-Vorstand schilderten ihnen an zahlreichen Stationen eine Fülle von wissens- und bemerkenswerten Einzelheiten über das Gartendenkmal im Zentrum der Universitätsstadt Marburg. Anschließend versammelten sich die Teilnehmer zur Jahressitzung der Projektgruppe im Haus der DRK-Schwesternschaft. Für die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen sorgten Dr. Almut Traupe und Dorothea Kaiser-Rüttger gemeinsam mit der Vorsitzenden Bärbel Kaufmann. Die kleine Bildergalerie zeigt Stationen des Gartenrundgangs.

    In der Garten-Route haben sich mehr als 20 verschiedene Projekte unter dem Motto "Historisches Gebäude + Gartenanlage + Kunst und Kultur" zusammengeschlossen und bilden ein Netzwerk von Rhoden bis Marburg und von Hatzfeld bis Niederurff. Die Homepage der Garten-Route ist unter www.garten-route.de zu finden.


    (Fotos: Andrießen)
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